JA zur Pflegeinitiative

Pflegende führen bei allen neuen Spitexkunden ein Bedarfsgespräch durch, und müssen dann ein dreiseitiges Formular ausfüllen und dem Hausarzt zustellen. Dieser bestätigt mit seiner Unterschrift, dass die Leistungen sinnvoll sind. Das wird auch in Zukunft so sein bei Leistungen der Behandlungspflege (Verbandwechsel, Infusionstherapie, Medikamente richten o.ä.). Bei der Grundpflege sind es aber die Pflegenden, die mit den Kunden zusammen entscheiden können, ob die Unterstützung beim Duschen oder beim Anziehen der Stützstrümpfe nötig ist. Wir sehen die Kunden täglich in deren Zuhause, und haben oft den besseren Überblick über die komplexe Situation. Darum sollen in Zukunft die Pflegenden ohne Unterschrift eines Arztes die Grundpflege durchführen und den Krankenkassen verrechnen können. Dadurch wird der administrative Aufwand reduziert, und Kosten werden eingespart. In meiner langjährigen Spitextätigkeit ist es nie vorgekommen, dass ein Arzt eine Grundpflegeverordnung nicht unterschrieben hat. Die Kontrolle, ob Leistungen nach einigen Monaten noch sinnvoll sind, übernehmen die Krankenkassen selber. Oft müssen wir Pflegeberichte einschicken, um zu bestätigen, dass die Pflegeleistungen nötig sind.

Ich hoffe, ich konnte Sie überzeugen, ein Ja in die Urne zu legen. Danke!

Priska Zeyer

Fraktionspräsidentin SP/Grüne/Gewerkschaften, Pflegefachfrau

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